Themenbereich: Lebenssituation / Persönlicher Hintergrund

Indikator: Lebenszufriedenheit und Vereinbarkeit (G5)

Mit subjektiven Einschätzungen zur allgemeinen Lebenszufriedenheit und der Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben werden – zusammen mit dem Indikator Gesundheit (G6) – Teilbereiche der immateriellen Lebensqualität adressiert.

Eine Reihe von individuellen (bspw. Bildungshintergrund, Alter), sozialen (bspw. Qualität der sozialen Netzwerke und Partnerschaft), organisationalen (bspw. Unterstützung des Arbeitgebers) und umweltbezogenen (bspw. Region, Pendeln zur Arbeit) Faktoren beeinflussen diese Indikatoren, außerdem sind Wechselwirkungen zwischen den Teilbereichen und darin enthalten Subdimensionen zu beachten, wie beispielsweise ein positiver Einfluss von Arbeitszufriedenheit auf Lebenszufriedenheit, der wiederum durch Persönlichkeitsmerkmale moderiert wird (Heller et al., 2002; De Simone et al., 2013).

Erläuterung

Der Indikator zeigt die Anteile des Grades der Zufriedenheit registrierter Promovierender in den Bereichen allgemeine Lebenszufriedenheit und Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben.

Nach dem Monitor Wohlbefinden des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung (BiB.Monitor Wohlbefinden, 2023) lag der Mittelwert der allgemeinen Lebenszufriedenheit unter 18-49-jährigen in Deutschland lebenden Personen im Jahr 2021 bei 6,9 Punkten (fällt aufgerundet in der Kategorie 4, die die Werte 7-8 auf der 11-stufigen Skala 0-10 umfasst). Personen mit Promotion berichten mit dem Mittelwert 7,1 die höchsten Zufriedenheitswerte im Vergleich aller Bildungsgruppen.

Die hohe Arbeitsbelastung in der Wissenschaft wird in Zusammenhang mit Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten und die Attraktivität des universitären/wissenschaftlichen Arbeitsmarktes diskutiert. Verschiedene Studien zeigen, dass Akademiker(innen) in Forschungstätigkeiten die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben aufgrund der hohen Arbeitsdichte als problematisch erleben. Das gilt insbesondere für Frauen mit und ohne Kinder (O’Laughlin & Bischoff, 2005; Ambrasat & Heger, 2020: 43).

Quellen und Literaturhinweise:

BiB.Monitor Wohlbefinden 2023 (2023): Wie zufrieden ist die Bevölkerung in Deutschland? URN: urn:nbn:de:bib-var-2023-040; https://www.bib.bund.de/DE/Publikationen/Broschueren/Online/BiB-Monitor-Wohlbefinden-Wie-zufrieden-ist-die-Bevoelkerung-in-Deutschland.html?nn=1219558

De Simone, S., Lampis, J., Lasio, D. et al. (2014): Influences of Work-Family Interface on Job and Life Satisfaction. Applied Research Quality Life 9, 831–861. https://doi.org/10.1007/s11482-013-9272-4

Heller, D., Judge, T.A. & Watson, D. (2002): The confounding role of personality and trait affectivity in the relationship between job and life satisfaction. J. Organiz. Behav., 23: 815-835. https://doi.org/10.1002/job.168

O’Laughlin, E. M., & Bischoff, L. G. (2005): Balancing Parenthood and Academia: Work/Family Stress as Influenced by Gender and Tenure Status. Journal of Family Issues, 26(1), 79-106. https://doi.org/10.1177/0192513X04265942