Promovierende bestreiten ihren Lebensunterhalt aus unterschiedlichen Quellen wie z. B. aus Beschäftigungen als wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Stipendien, aus wissenschaftsexternen Beschäftigungen, Darlehen oder auch Ersparnissen (Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs, 2017: 134ff.). Die Finanzierung steht dabei in engem Bezug zur Beschäftigungssituation und dazu, ob beispielsweise im Rahmen einer wissenschaftlichen Beschäftigung, eines strukturierten Promotionsprogrammes oder auch extern promoviert wird (vgl. Jaksztat et al., 2012; Ambrasat & Tesch, 2017). Während am Beginn einer Promotion die Finanzierung vergleichsweise gesichert erscheint, treten insbesondere bei längerer Promotionsdauer oder bei primär stipendienfinanzierten Promotionen Wechsel oder auch Lücken in der Finanzierung auf (Hauss et al., 2012: 140ff.; Ambrasat & Martens, 2022).
Dieser Indikator gibt die relativen Anteile der befragten registrierten Promovierenden an, die ein Einkommen aus einer bestimmten Finanzierungsquelle beziehen.
Ergebnisse des Promovierendenpanels ProFile aus dem Jahr 2011 zeigen, dass die Beschäftigung als wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) mit 34 Prozent sowie Stipendien mit 28 Prozent die Hauptfinanzierungsquellen von Promovierenden darstellten. 15 Prozent der Befragten gaben weiterhin an, dass ihre Hauptfinanzierungsquelle das Einkommen aus einer externen Beschäftigung wäre. Eine alleinige Finanzierung des Lebensunterhaltes während der Promotion aus sonstigen Finanzierungsquellen stellt hingegen, fachabhängig, eher die Ausnahme dar (Hauss et al., 2012: 124f.). Ähnliche Werte liefert die WiNbus-Befragung von 2012 mit den WiNbus-Ergebnissen aus demselben Zeitraum (Jaksztat et al., 2012: 14ff.).
Detailliertere Auswertungen zur Finanzierungsituation aus der Nacaps-Promovierendenbefragung 2019 und früheren Promovierendenbefragungen finden Sie im DZHW-Brief 4|2020.
Ambrasat, J., & Martens, B. (2022): Stabilität oder Krisengefahr? Die Finanzierung von Promotionen im Verlauf. In S. Korff & I. Truschkat (Hrsg.), Übergänge in Wissenschaftskarrieren: Ereignisse – Prozesse – Strategien. Wiesbaden: Springer VS.
Hauss, K., Kaulisch, M., Zinnbauer, M., Tesch, J., Fräßdorf, A., Hinze, S. & Hornbostel, S. (2012): Promovierende im Profil: Wege, Strukturen und Rahmenbedingungen von Promotionen in Deutschland; Ergebnisse aus dem ProFile-Promovierendenpanel.
Jaksztat, S., Preßler, N. & Briedis, K. (2012): Promotionen im Fokus. Promotions- und Arbeitsbedingungen Promovierender im Vergleich, Hannover.
Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (2017): Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017. Statistische Daten und Forschungsbefunde zu Promovierenden und Promovierten in Deutschland. W. Bertelsmann Verlag.
Wegner, A. (2020). Die Finanzierungs- und Beschäftigungssituation Promovierender: Aktuelle Ergebnisse der National Academics Panel Study. (DZHW Brief 4|2020). Hannover: DZHW. https://doi.org/10.34878/2020.04.dzhw_brief