Themenbereich: Promotionsmotive und Promotionsverlauf

Indikator: Gründe zur Erwägung des Promotionsabbruchs (D3)

Nicht wenige begonnene Promotionsvorhaben werden abgebrochen. In diesen Fällen spricht die Hochschulstatistik von Promotionsabbrechern. Einem Promotionsabbruch oder nur dessen Erwägung können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Einerseits können promotionsbezogene und private Sachzwänge zum „unfreiwilligen“ Abbruch der Promotion führen, z. B. in Folge einer Überforderung mit dem Projekt oder einer Erkrankung. Andererseits werden Promotionsvorhaben auch abgebrochen, weil sich z. B. neue attraktivere Karrieremöglichkeiten eröffnen oder man sich bewusst beruflich umorientieren möchte. Anzumerken bleibt, dass es, analog zur Feststellung des Arbeitsbeginns am Promotionsvorhaben, schwierig ist festzustellen, ob und wann ein Promotionsvorhaben überhaupt abgebrochen wurde und wie viel Arbeit bis zum Abbruch überhaupt in die Arbeit für die Promotion geflossen ist.

Erläuterung

Dieser Indikator gibt die prozentualen Anteile befragter registrierter Promovierender an, die mindestens gelegentlich über einen Abbruch des Promotionsvorhabens nachdenken und [bestimmte Gründe zur Erwägung des Promotionsabbruchs] zur Arbeit an der Promotion mit einem bestimmten Grad des Zutreffens bewerten.

Eine Untersuchung von Jaksztat et al. aus dem Jahr 2012 kommt zu dem Ergebnis, dass bestimmte Gründe häufiger zu Gedanken über einen möglichen Promotionsabbruch führen als andere. Die am häufigsten genannten Gründe für Gedanken über den Promotionsabbruch waren dabei Zweifel an der Eignung für eine Promotion (46 %), eine hohe Arbeitsbelastung innerhalb des Wissenschaftssystems (43 %) sowie eine mangelnde Betreuung (39 %). Als eher selten zutreffend wurden beispielsweise mangelndes Interesse am Promotionsthema (13 %), gesundheitliche Probleme (12 %) oder der Berufseinstieg (10 %) angegeben. Die Relevanz verschiedener Gründe für Abbruchgedanken unterschied sich dabei teilweise, je nach Promotionskontext und den persönlichen Lebensumständen der Promovierenden. (Jaksztat et al. 2012: 51 ff.)

Quellen und Literaturhinweise:

Jaksztat, S., Preßler, N., & Briedis, K. (2012). Promotionen im Fokus. Promotions-und Arbeitsbedingungen Promovierender im Vergleich. HIS: Forum Hochschule.