Themenbereich: Promotionsmotive und Promotionsverlauf

Indikator: Erwägung des Promotionsabbruchs (D2)

Nicht wenige begonnene Promotionsvorhaben werden abgebrochen. In diesen Fällen spricht die Hochschulstatistik von „Promotionsabbrechern“. Einem Promotionsabbruch oder nur dessen Erwägung können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Einerseits können promotionsbezogene und private Sachzwänge zum „unfreiwilligen“ Abbruch der Promotion führen, z. B. in Folge einer Überforderung mit dem Projekt oder einer Erkrankung. Andererseits werden Promotionsvorhaben auch abgebrochen, weil sich z. B. neue attraktivere Karrieremöglichkeiten eröffnen oder man sich bewusst beruflich umorientieren möchte. Anzumerken bleibt, dass es, analog zur Feststellung des Arbeitsbeginns am Promotionsvorhaben, schwierig zu bestimmten ist, ob und wann ein Promotionsvorhaben abgebrochen wurde und wie viel Arbeit bis zum Abbruch überhaupt in die Arbeit für die Promotion geflossen ist.

Erläuterung

Dieser Indikator gibt die prozentualen Anteile befragter registrierter Promovierender an, die mit bestimmter Häufigkeitskategorie über den Abbruch ihres Promotionsvorhabens nachdenken.

Eine Untersuchung von Jaksztat et al. aus dem Jahr 2012 kommt zu dem Ergebnis, dass 43 Prozent der befragten Promovierenden bereits über den Abbruch ihres Promotionsvorhabens nachgedacht haben. Es konnte dabei festgestellt werden, dass unter anderem die Promotionsform, das berufliche Tätigkeitsspektrum, die Promotionsdauer, das Geschlecht sowie die Betreuungssituation die Wahrscheinlichkeit entscheidend mitbestimmt haben, über den Abbruch des Promotionsvorhabens nachzudenken (Jaksztat et al. 2012: 47 ff.).

Quellen und Literaturhinweise:

Jaksztat, S., Preßler, N., & Briedis, K. (2012). Promotionen im Fokus. Promotions- und Arbeitsbedingungen Promovierender im Vergleich. HIS: Forum Hochschule.